Wir sind grundsätzlich überzeugt von dem Gedanken des freiwilligen Engagements: Sich ohne direkten Eigennutz für Mitmenschen zu engagieren bzw. sie zu unterstützen – das nennen wir Solidarität!
Dort, wo Ressourcen, Zugänge oder Handlungsmöglichkeiten aus verschiedenen Gründen knapp sind, können Personen oft mit relativ simplen Zugeständnissen wie Zeit, Kapazitäten und Fähigkeiten oft wichtige zwischenmenschliche Unterstützungsarbeit leisten. Freiwilliges Engagement kann also sehr essentiell sein, um soziale Probleme zu bearbeiten oder Notstände von Mitmenschen zu überbrücken. Das gilt vor allem dann, wenn politische Akteur*innen oder andere machtinnehabenden Institutionen das nicht tun und sich dadurch eine zivilgesellschaftliche Verantwortung ergibt!
In den meisten Fällen bedeutet Freiwilligenarbeit für uns also, sich solidarisch gegen Unterdrückung, Ausbeutung oder Verdrängung einzusetzen – ohne diese Phänomene gäbe es schließlich häufig keinen Grund für Unterstützungsarbeit. Trotzdem muss natürlich betont werden, dass Freiwilligenarbeit in den meisten sozialen und politischen Kontexten an sich nicht das Ziel und die langfristige Lösung für soziale Probleme sein kann! Wir verstehen sie als – leider häufig notwendige – Überbrückungsmaßnahme, die aber von einer Systemkritik bzw. einer Betrachtung der Strukturen, die diese Notlagen hervorbringen, verbunden sein muss. Sie bedeutet auch nicht im Umkehrschluss, dass Unterstützungsarbeit grundsätzlich außerhalb der Strukturen und immer freiwillig – das heißt unentlohnt – sein sollte. Das Ziel muss immer sein, die gesellschaftlichen Beiträge aller Personen entsprechend zu wertschätzen.